Spielerschutz: So steht es um das österreichische Glücksspielgesetz

Spielerschutz ist in Österreich ein wichtiger Teil des Glücksspielgesetzes und der Konzessionsbedingungen. Unter diesen Überbegriff fallen unter anderem der Gesundheitsschutz, Suchtprävention, Jugendschutz und genereller Konsumentenschutz.1

Die Verantwortung beginnt auf staatlicher Seite. In §1 Abs. 4 Glücksspielgesetz (GSpG) ist geregelt, dass das konzessionsgebende Bundesministerium für Finanzen (BMF) eine eigene Stelle für Spielerschutz betreibt.2 Die Spielerschutzstelle beschäftigt sich neben der Forschung und Aufklärung zum Thema Glücksspiel auch mit der Koordination aller Stakeholder und der Beurteilung der Spielerschutzkonzepte der Konzessionsinhaber.3

Besonders die Beurteilung der Spielerschutzkonzepte hat unmittelbare Auswirkungen auf die Konsumentinnen und Konsumenten. Der Spielerschutz ist ein integraler Teil der Konzessionsbedingungen und kann im Extremfall bei Missachtung den Verlust der Lizenz nach sich ziehen. Hier befindet sich aber auch der Grundstein für jene Maßnahmen, die die Inanspruchnahme und Bedingungen der Glücksspiele definieren.

Strenge Spielerschutz Richtlinien bei Casinos Austria und Österreichischen Lotterien

Die Inhaber einer nationalen Konzession, derzeit die Casinos Austria und die Österreichischen Lotterien, sind an strenge Spielregeln gebunden und betreiben seit 2003 eine eigene Abteilung namens „Responsible Gaming“, die sich ausschließlich Fragen des Spielerschutzes widmet.4

Zudem betreiben die Casinos Austria und Österreichischen Lotterien unter smv.at eine eigene Plattform, die über Spielerschutzmaßnahmen aller Konzernbereiche informiert, aber auch das Thema Spielabhängigkeit behandelt.5

Weiters gibt es diverse regionale Institutionen, die sich in Abstimmung mit dem Konzessionsinhaber und der Spielerschutzstelle mit Glücksspielabhängigkeit befassen und Betroffenen Beratung und Behandlung bieten.6 Das Institut für Suchtprävention der Stadt Wien hat auf seiner Plattform „genuggespielt.at“ ein Online-Tool entwickelt, das bei der Reduktion eines problematischen Spielverhaltens helfen soll.7

 

Referenzen

1 Bundesministerium für Finanzen: Spielerschutz und Hilfsangebote. Abgerufen am 09.06.2021: https://www.bmf.gv.at/themen/gluecksspiel-spielerschutz/spielerschutz-hilfsangebote.html

2 Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS): Bundesgesetz vom 28. November 1989 zur Regelung des Glücksspielwesens (Glücksspielgesetz – GSpG). Abgerufen am 09.06.2021: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10004611

3 Bundesministerium für Finanzen: Spielerschutz und Hilfsangebote. Abgerufen am 09.06.2021: https://www.bmf.gv.at/themen/gluecksspiel-spielerschutz/spielerschutz-hilfsangebote.html

4 win2day.at: Spiele mit Verantwortung. Abgerufen am 09.06.2021: https://www.win2day.at/infocenter/spielerschutz/spiele-mit-verantwortung

5 smv.at: Spiele mit Verantwortung. Abgerufen am 09.06.2021: https://www.smv.at/

6 smv.at: Beratungsstellen. Abgerufen am 09.06.2021: https://www.smv.at/de/hilfe-beratung/beratungsstellen

7 Institut für Suchtprävention: genuggespielt.at. Abgerufen am 16.06.2021: https://www.genuggespielt.at/

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